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Kurztrip nach Chiang Mai

Mitte November haben wir dann spontan einen kurzen Trip nach Chiang Mai geplant, mit Schwiegermutter und Schwager (als Fahrer) samt seiner Freundin als Mitreisende. Mit dem Pickup fuhren wir dann am frühen Montagmorgen von Phitsanulok los, durchquerten die Provinz Uttaradit um dann in der Provinz Phrae unseren ersten Zwischenstopp einzulegen.

Denn dort gibt es ein Naturerlebnis, welches ich bei meinen bisherigen Aufenthalten mir noch nicht angesehen habe. Und zwar der „Phae Mueang Phi Forest Park“ mit diesen bizarren Felsformationen aus Sandstein, die über die Jahre erodiert sind. Die als Geistersäulen bezeichneten Felsgebilde befinden sich auf einem recht kleinen Areal, welches über einen kleinen Trail um- bzw. durchlaufen werden kann. Die Thailänder bezeichnen diesen Ort auch als „Ort der Geister“ (Mueang Phi), vielleicht muss man deshalb auch hier keinen Eintritt bezahlen.

Auf jeden Fall eignet sich dieser Park als kurzer Abstecher wenn man in Phrae ist und für schöne Fotoaufnahmen.

Von Phrae ging es dann weiter in die Provinz Lampang in Richtung Chiang Mai. Dabei durchquert man die grün bewachsenen Berge und terrassenförmig angelegten Reisfelder in den kleinen Tälern. Für mich persönlich einer der schönsten Abschnitte auf dieser Fahrt in den Norden. Nachdem wir die Berge durchquert hatten, machten wir in der Mittagszeit einen Stopp zum Essen in einem wirklich schönen und geschmackvoll eingerichteten Café und Restaurant, dem „TONTHANG CAFÉ“. Hier gibt es sehr gute Nudelsuppen.

Sehr witzig fand ich die Toiletten und auch diversen Beschilderungen.

Aber generell ist das ganze Restaurant mit sehr viel Liebe zum Detail dekoriert.

Nach dem Mittagessen ging’s dann weiter durch die Provinzen Lampang und
Lamphun als nächsten Ziel mit der gleichnamigen Stadt. Dort schauten wir uns den „Wat Phra That Hariphunchai“ im Zentrum der Stadt an. Ein über 900 Jahre alter Tempel mit einer 46 Meter hohen Pagode und einem Dachschirm, der aus purem Gold gefertigt ist.

Gegen Abend kamen wir dann in Chiang Mai an und hatten als Unterkunft das „Moon Dragon Hotel“, direkt im Herzen der Altstadt Chiang Mai‘s gewählt. Für zwei Übernachtungen bezahlten wir umgerechnet 68 EUR für das Zimmer (ohne Frühstück) und hatten dort einen empfehlenswerten Aufenthalt und kostenlosen Parkplatz direkt vor dem Hotel!

Zum Abendessen sind wir dann mit dem Tuk-Tuk zum Night Bazar gefahren und haben dort bei Live-Musik die vielen Streetfood-Stände ausprobiert. Später, man mag es kaum glauben, habe ich dann im Getümmel auf der Straße durch Zufall wieder die zwei Männer aus Hessen getroffen, mit denen ich zwei Wochen zuvor am Tempel Wat Aranyik in Phitsanulok ins Gespräch gekommen bin. Zufälle gibt’s!

Am späten Abend wollten meine Mitreisenden noch in eine angesagte Location in der Nähe vom „Suan Dok Gate“ im Westen der Innenstadt. Dort gibt es das „MARS.cnx“, ein Café & Cocktailbar mit einer Deko und Fotoecken als wäre man im Weltraum. Selbst die Cocktails sehen spacig aus, allerdings sind sie auch nicht ganz so günstig. Dort ließen wir den Abend dann entspannt ausklingen.

Phu Hin Rong Kla Nationalpark

Von Mittwoch auf Donnerstag haben wir noch einmal im ZEMANEE in Sam Nok Lueang übernachtet, aber bereits um 3:30 Uhr war die Nacht zu Ende. Es war geplant in den Phu Hin Rong Kla Nationalpark zu fahren und noch vor Sonnenaufgang dort zu sein.

Der Plan ging auf, denn gegen 5:30 Uhr befanden wir uns am Eingangsportal des Nationalparks. Normalerweise öffnet der Park um 6:00 Uhr, jedoch gab es keine Schranke und ein Ticketverkäufer oder Ranger war auch nicht zu finden. So kamen wir ohne Eintrittsgebühren in den Park.

Unser erstes Ziel war der Parkplatz zum Viewpoint „Lan Hin Pum“ bzw. „Pha Choo Thong“.

Noch im Mondschein und bei noch spürbar kühlen 16 Grad machten wir uns auf zu dem besagten Viewpoint „Lan Hin Pum“. Über einen kleinen Steg und kurzen Anstieg kommt man vom Parkplatz auf ein großes, ausgewaschenes Felsplateau.

Von dort kann man in der Ferne schon den Felsen und Viewpoint „Pha Choo Thong“, mit der wehenden, thailändischen Fahne, sehen. Weiter geht es vorbei an teils skurrilen Felsformationen und Steinbrocken, bei denen man sich manchmal fragt wie das statisch überhaupt möglich ist. Aufgrund der noch recht düsteren Lichtverhältnisse (kommt auf den Fotos teilweise nicht so rüber, da das iPhone extrem viel Licht rausholt) und weil wir rechtzeitig vor Sonnenaufgang am Viewpoint „Lan Hin Pum“ sein wollten, machte ich davon die meisten Fotos erst auf dem Rückweg.

Nachdem man dann über einen schmalen, aber flachen Trail den Dschungel durchquert hat, kommt man schon recht bald nach gut einem Kilometer an den als „Nodule Rock Field“ bezeichneten Viewpoint „Lan Hin Pum“. Eine beeindruckende Felsklippe auf 1.262 Metern Höhe mit witzigen Felsklumpen die sich durch physikalische und chemische Erosionen über Millionen von Jahren kreiert haben. Von hier aus hat man einen fantastischen Überblick über den immergrünen Wald und das Tal das vor einem liegt.

Gegen 7 Uhr lugten dann auch die ersten Sonnenstrahlen, über den hinter uns liegenden, noch höheren Berge, vom Sonnenaufgang auf die Felsklippe und das Tal. Auf diesem Viewpoint hielten wir uns circa 1 Stunde auf und machten unzählige Fotos. Wir waren die ganze Zeit über dort ganz alleine, außer uns keine Menschenseele weit und breit.

Erst als wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz machten, kamen uns drei thailändische junge Männer entgegen.

Den Viewpoint „Pha Choo Thong“, den man über einen Rundweg erreichen kann, schauten wir uns diesmal nicht an.

Wir wollten uns diesmal nämlich noch den Viewpoint „Lan Hin Taek“ ansehen, der wieder Richtung Parkausgang liegt. „Lan Hin Taek“ heißt so viel wie „Feld der zerbrochenen Felsen“.

Vor ungefähr 40 Millionen Jahren gab es hier in den Felsen Verwerfungen wodurch teils 20 m tiefe und 2-3 Meter breite Felsspalten entstanden sind. Diese tiefen und langen Felsspalten kommen auf den Fotos natürlich nicht richtig rüber, aber auf dem Video weiter unten, kann man diese besser sehen.

Zu dem Nationalpark hier noch ein paar bewegte Bilder von meinem YouTube-Kanal:

Info: Von Sam Nok Lueang beträgt die Fahrzeit zum Nationalpark ca. 1,5 Stunden. Von Phitsanulok ca. knapp 2 Stunden. Eintrittspreise sind im Normalfall schon happig: 500 THB erwachsene Ausländer (Thais 40 THB) zusätzlich 20 THB für Motorräder oder 30 THB für Autos. Fahrrad ist frei!

Nachtrag: Eintritt seit Juni 2022 für Erwachsene Ausländer 200 THB, Kinder 100 THB

Auf dem Rückweg nach Phitsanulok haben wir dann noch einen Zwischenstopp in Wang Thong gemacht und uns dort den Markt angesehen und ein paar Sachen eingekauft. Ein typischer thailändischer Markt wie es ihn überall auf dem Land gibt. Viele frische Produkte aus der Region zu günstigen Preisen.

Auch hierzu ein kurzes YouTube-Video von meinem Thailand-Kanal:

Die kleine „Eisprinzessin“, vor einem Ladenlokal in Wang Thong, mit ihrem Kostüm tat mir irgendwie leid bei der Hitze.

Loy Krathong in Phitsanulok

Loy Krathong, am 8. November haben wir Abends dann am Flussufer des „Mae Nam Nan“ in Phitsanulok verbracht. Für mich war‘s, dass erste Mal Loy Krathong in Thailand. Ich kann das natürlich schlecht beurteilen, aber für mich hatte das noch so etwas ursprüngliches. Auch waren nicht viele Touristen zugegen.

Auch hierzu ein kurzes Video von meinem YouTube-Kanal:

Wat Rong Je Sai Tee Hook Tueng & Homestay „ZEMANEE“

In der Mittagszeit machten wir uns noch mal auf in Richtung Amphoe Wang Thong, mit einem Abstecher zum chinesischen und veganen Tempel „Wat Rong Je Sai Tee Hook Tueng“. Der Tempel ist, wie ich finde, immer wieder sehenswert und das nicht nur weil man sich dort am veganen, aber trotzdem leckerem Buffet bedienen kann. Es gibt immer wieder neues zu entdecken, da das Areal recht groß ist und man hat von dem kleinen Berg auch einen fantastischen Blick auf die umliegende Landschaft.

Danach fuhren wir weiter zur Farm (Mango- und Kautschukplantag) meiner Schwiegermutter und meinem Schwager. Dort ließ ich mir dann von ihm am Spätnachmittag zeigen wie die Kautschukbäume in der Rinde eingeritzt werden und das Naturprodukt aus den Bäumen gewonnen wird.

Dazu gibt es auch ein Video bei YouTube von mir:

Übermachtet haben wir diesmal im Homestay „ZEMANEE“ in Sam Nok Lueang in einem kleinen Bungalow mit Bad, Klimaanlage (brauchten wir nicht, da es Nachts angenehm kühl wird) und Kühlschrank.

Das „ZEMANEE“ kann auch als Campground genutzt werden, dafür stehen dann auch zusätzliche Toiletten und Duschen zur Verfügung. Auf jeden Fall hat man dort einen schönen Ausblick und Ruhe mitten in der Natur und kann nachts bei klarem Himmel sehr gut die Sterne sehen, da es dort sehr dunkel ist und kaum Lichtverschmutzung gibt.

Es gibt mehrere Plattformen, eine mit einer Hängematte, eine Feuerstelle und sehr viele Sitzgelegenheiten mit fantastischer Sicht ins Tal. Der Preis für das kleine Bungalow liegt bei 600 THB, für das etwas größere Bungalow 800 THB und für einen Zeltplatz bezahlt man 150 THB pro Person. Aktuell wird noch eine Außenküche gebaut, damit in Zukunft auch Frühstück angeboten werden kann. Zwei Kater sind die Security und lassen keinen Fremden in den Bungalow!

Warane & Auftaktveranstaltungen  zum Loy Krathong (Lichterfest)

Heute am frühen Morgen bin ich noch mal zum Joggen in den „Chaloem Phrakiat Park“ geradelt. Und hier ist es wie immer, ich treffe auf zahlreiche Bindenwarane. Diesmal ist mir aber ein wirklich großes und schweres Exemplar über den Weg gelaufen. Der war mindestens 3 Meter lang und wir hatten beide großen Respekt voreinander. Obwohl er mich öfters anfauchte und seinen Schwanz bedrohlich zur Abwehr anhob, kam ich nah genug ran um ein paar schöne Aufnahmen von ihm zu machen.

Dazu noch ein kurzes Video von dem „Otto“:

Am Abend sind wir dann in die Innenstadt zu den Auftaktveranstaltungen zum diesjährigen Loy Krathong entlang des Flussufers des Mae Nam Nan bzw. am „Chom Nan Chaloem Phra Kiat Park“.

Auf dem Weg dorthin kamen wir an der „Chalermkwansatree School“ vorbei, mit einem schönen Schul-/Kunstprojekt an der Außenmauer dieser selbigen. Das Thema scheint also angekommen zu sein, es muss nur in ganz Thailand gehandelt werden. Es ist nämlich immer noch erschreckend zu sehen, wieviel Plastik im Meer und sonstwo rumfliegt! Zumindest in der Stadt Phitsanulok gibt es, mit deutscher Unterstützung, ein funktionierendes Anfallmanagement mit u.a. Mülltrennung.

Obwohl Loy Krathong dieses Jahr erst am 08. November ist, war schon sehr viel los. Im Park gibt es auch einen Bereich wo Massagen unter freiem Himmel angeboten werden. Hier bekam ich dann eine einstündige Fußmassage für 130 THB, was nach dem joggen am Morgen und dem ablaufen der Marktstände eine wohltuende Angelegenheit war.

Wat Ratchaburana, Wat Yai & Wat Chedi Yod Thong

Heute kam es auch wieder anders als ich dachte. Eigentlich wollte ich mir mal eine Kräuterstempel-Massage gönnen. Meine Frau rief auch hier extra bei dem Massagestudio vorher an und fragte nach und ihr wurde bestätigt dass für 300 THB diese Massage angeboten würde. Ich schwung mich also auf mein Rad und fuhr die 2,5 km in die Innenstadt. Vor Ort angekommen sagt man mir, dass man keine Kräuterstempel-Massage anbieten würde. Ich deutete mit dem Finger auf das Shop-Fenster wo groß „Herbal“ stand. Aber auch damit erntete ich nur Kopfschütteln.

Nun gut, abhaken und das Beste draus machen. Da ich nun schon mal in der Innenstadt war, wollte ich mir noch den Tempel „Wat Ratchaburana“, einer der ältesten Tempel von Phitsanulok, genauer anschauen. Dieser liegt genau gegenüber vom „Wat Yai“ und sehr markant ist der fast 600 Jahre alte Chedi aus der Zeit von König Borommatrailokanat. Er beherbergt Reliquien des Buddha, ist aber nicht begehbar. Hier war heute, nicht wie so oft, gar nichts los.

Da der „Wat Phra Si Rattana Mahathat“ (Wat Yai) direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt, wollte ich mir diesen auch noch mal anschauen. Dafür überquerte ich die „Naresuan Bridge“ um die Fußgängerbrücke am Provinzgericht zu nehmen. Wie ich später bemerkt, hätte ich auch die Promenade unter der „Naresuan Bridge“ durchqueren können.

Und auch am „Wat Yai“ hatte ich wieder Glück etwas besonderes zu sehen, denn es war örtliche Prominenz vor Ort (Inhaberin der Parfüm-Marke „Madame Fin“) und für diese wurden Buddhastatuen gegossen. Ich denke das sieht man auch nicht alle Tage, genauso wie der vor dem Tempel geparkte BRABUS.

Auf dem Rückweg habe ich am Tempel „Wat Chedi Yot Thong“ einen kleinen Zwischenstopp eingelegt. Eine recht kleine, aber interessante Tempelanlage, denn hier ist der einzige Tempel in Phitsanulok, mit einem original, 21 Meter hohen Chedi (ca. 700 Jahre alt), dessen Spitze die Form einer Lotus-Knospe aufweist, wie sie typisch für die Sukhothai-Zeit war.

Am Schluss bin ich dann wieder auf dem Nachhauseweg am „Big Happy Buddha“, mit strahlend blauem Hintergrund, vorbeikommen.

Auch von diesem ereignisreichen Tag gibt es ein Video auf meinem YouTube-Kanal:

Zeremonie am Wat Aranyik

Heute war mal wieder einer dieser Tage die man so schnell nicht vergessen wird. Zuerst geärgert, weil es wieder „typisch Thailand“ war. Aber dann gefreut, dass es doch so gelaufen ist.

Aber von vorne: Eigentlich wollte ich nochmal im Hotel Imperial schwimmen gehen. Weil ich diesmal von spät Nachmittag bis in die dunklen Abendstunden bleiben wollte um der heissen, brennenden Sonne zu entgehen, lies ich vorher meine Frau dort anrufen und die Öffnungszeiten erfragen. „Bis 19 Uhr“, hieß es am anderen Ende der Leitung. Da ich kein Licht für die Rückfahrt bei Dunkelheit am Rad hab, fuhr meine Frau mich diesmal mit dem Motorbike hin. Ich ging dann zur Rezeption (meine Frau fuhr bereits wieder weg) und fragte nach einem Tagesticket. Dort eröffnete man mir dann, dass das Pool heute wegen einer privaten Veranstaltung geschlossen sei. Da könnte man verzweifeln. That’s Thailand!

Aber, hätte es mit dem schwimmen gehen geklappt, hätte ich folgendes Erlebnis verpasst:

Auf dem Rückweg vom Hotel Imperial kam ich wie immer an den Tempelruinen des Wat Aranyik vorbei. Von weitem sah ich schon viele Thailänder, vier eingefärbte Elefanten und zahlreiche Mönche am diesmal besonders dekorierten, alten Chedi des Tempels. Da ich aber noch meine recht kurze Badeshort an hatte und damit unpassend gekleidet war, ging es erstmal nach Hause. Ich zog mich kurz um und schnappte mir wieder mein Bike und radelte die kurze Strecke zurück zum Tempel.

Dort war die Zeremonie im vollen Gange. Überall waren Opfergaben aufgestellt. Viele Mönche saßen aufgereiht auf dem unteren Sockel des alten Chedi im Mittelpunkt der alten Tempelruine. Ein Mönch ging durch die Mengen und segnete die Anwesenden mit Wasser. Vom Chedi, über die Buddhastatuen bis zu den Sitzplätzen der anwesenden Menschen war ein sternförmiges Netz aus Baumwollschnüren, den sogenannten „Sai Sin“, einige Meter über den Boden gespannt. Dieses Geflecht aus weißen Fäden soll den Ort, den es überspannt, beschützen und schlechte Geister abhalten.

Zwischen den ganzen Anwesenden gab es auch ein paar Frauen und Männer, die in traditionellen, historischen Kampfausrüstungen gekleidet waren, Waffen und authentische buddhistische Tattoos trugen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich der einzige Farang (weiße Ausländer) unter den ca. 200 Anwesenden. Irgendwann kamen zwei Thais auf mich zu, von denen der eine ein bisschen englisch sprach. Er fragte wo ich her käme, wie lange ich schon hier bin und dass er früher in Phitsanulok bei der Armee war. Er wollte unbedingt noch ein Foto mit mir machen.

Dann gab er mir zu verstehen, dass ich ihm hinterherkommen sollte um an dem nächsten Ritual am Chedi teilzunehmen. Und zwar musste ein gelb-oranges Tuch dreimal um den Chedi getragen werden. Ich vermute auch, dass dies der ganze Grund der Zeremonie war, da das alte Tuch was den Chedi bisher umhüllte, bereits nicht mehr vorhanden war. Das Tragen des Tuches verlief nicht ganz ohne lustiges Gekicher, da durch die Elefanten vorher einige Hinterlassenschaften auf dem Boden lagen, durch dass die Menschen nun das Tuch in einem Slalomkurs tragen mussten. Mein Army-Freund hatte extremen Spaß daran, dass ich mitmachte und zückte zwischendurch immer wieder sein Smartphone für Selfies und Videos mit mir.

Nachdem wir den Chedi dreimal umrundet hatten, wurde das Tuch komplett um den Chedi gewickelt und befestigt. Egal ob Chedi oder Baum, alles was in solch ein Tuch eingehüllt ist, steht unter dem Schutz des jeweiligen Tempels und darf weder abgerissen noch gefällt werden.

Nun entdeckte ich noch zwei andere Farangs in der Menschenmenge, konnte jedoch nicht direkt einordnen ob es Europäer oder sogar Deutsche waren. Dann sah ich jedoch bei dem einen eine FC Bayern München Kappe und Sprach ihn an. Und siehe da, natürlich Deutsche aus Hessen, für 2 Tage in Phitsanulok. Und ich kannte sogar die Kleinstadt wo sie her kamen, da meine Schwiegermutter dort mal mit ihrem deutschen Ex-Mann gelebt hatte und ich dadurch nun auch einige Freunde und Bekannte dort habe. Die Welt ist klein. Falls ihr das hier lest, ich grüße euch!

Im Anschluss dieser Zeremonie gab es noch ein paar Schaukämpfe und einen der Elefanten bekam ich auch noch vor die Linse. Bei diesen Veranstaltungen mit Elefanten bin ich immer etwas zwiegespalten und frage mich ob das sein muss. Aber bei solch einer religiösen Zeremonie gehört es vielleicht auch traditionell dazu, da der Elefant ja auch als heiliges Tier in Thailand gilt. Für mich als Laie, sah es auch so aus als ob sie gut behandelt wurden. Dieser Bulle hier hatte z.B. keine Ketten um die Füße, bekam ausreichend Wasser über einen Schlauch und genug Futter. Auf den Fotos sieht man auch, dass er sich wohl äußerst wohl fühlt.

Insgesamt muss ich sagen war das schon ein beeindruckendes Erlebnis, sofern ich von Thailändern gehört habe, dass dieses Ritual an einem Chedi nur alle 20-30 Jahre stattfindet.

Zu dieser Zeremonie habe ich auch ein YouTube-Video gemacht:

Zurück nach Phitsanulok

Am Samstagmorgen ging dann um 9:55 Uhr unser NOK-Air Flug zurück nach Phitsanulok.

Flughafen Don Mueang / Bangkok

Ein paar Eindrücke „von oben“ beim Abflug aus Bangkok:

Über den überfluteten Reisfeldern der Provinz Ayutthaya:

Landeanflug auf Phitsanulok:

Ankunft am Flughafen Phitsanulok:

Am Abend waren wir dann noch mal auf dem Nachtmarkt in der Phitsanulok Walking Street. Da gibt es immer wieder neues zu entdecken oder einfach zum Essen kaufen. Auch diesmal, selbst mit dem Motorbike, war die Parkplatzsuche wieder die Hölle. Gerade so auf der Brücke in einer kleinen Lücke einen Platz bekommen. Die Walking Street geht in zwei Reihen die Straße entlang, so dass man die eine Seite mit Ständen links und rechts hinunter gehen kann und dann auf der anderen Seite wieder zurück. Und am besten immer mit dem Strom schwimmen. Aber seht selbst wie viel los war!

Heimat-Museum & Buddhastatuen-Manufaktur

Auch mit dem Fahrrad habe ich kürzlich das „Sergeant Major Thawee Folkmuseum Phitsanulok“ besucht (50 THB Eintritt). Ein Folklore- bzw. Heimat-Museum mit diversen Fortbewegungsmittel, Waffen, Werkzeugen, Gegenstände des täglichen Lebens und alten Bildern aus früheren Zeiten.

Ein recht kleines Areal mitten in der Stadt, jedoch mit mehreren schönen, traditionellen Thaihäusern und in den Ausstellungsräumen u.a. nachgebauten Behausungen, wo man sehen kann wie die Menschen früher in der Region gelebt haben. Wer etwas Zeit mitbringt, kann hier wirklich viel informatives und historisches erfahren.

Danach bin ich noch zum direkt schräg gegenüber liegenden „Buranathai Buddha Casting Foundry“ gefahren. Eine Produktionsstätte in der Buddha-Statuen in allen Größen gegossen werden. Die Gießerei ist hauptsächlich auf die Reproduktion des Buddha-Bildes von Phra Phuttha Chinnarat aus dem Wat Yai in Phitsanulok spezialisiert. Das Buddha-Bildnis im klassischen Sukhothai-Stil gilt als eines der schönsten in Thailand, dass von den Buddhisten im ganzen Land hoch verehrt wird. Von diesem als perfekt angesehenen Bildnis existieren landesweit mehrere originalgetreue Kopien in anderen Tempeln.

Auf dem Rückweg bin ich dann noch an einer katholischen Kirche, der „St. Nicholas Church“, vorbei bekommen.

Zu dem Heimat-Musem und der Buddhastatuen-Manufaktur gibt es auch ein Video auf meinem YouTube-Kanal:

Ausflug auf’s Land

Von Freitagnachmittag bis Sonntag sind wir in die Amphoe Wang Thong gefahren bzw. genauer ins Tambon Wang Nok Aen. Als Unterkunft hatten wir uns das „Saengtawan“ Homestay in dem kleinen Dorf Sam Nok Lueang für zwei Übernachtungen ausgesucht. Eine sehr schön angelegte Unterkunft mit netten Gastgebern. Mitten im Grünen gelegen, mit unverbautem Blick in das rückseitig gelegene Tal. Die Zimmer bzw. unser Bungalow waren sehr geräumig und sauber, mit einer schönen Terrasse und einem phantastischen Ausblick in den Garten und das Tal. Mit 1.000 THB nicht ganz günstig, aber bei der Lage inkl. Frühstück noch ok.

Das Frühstück am nächsten Morgen war dann auch recht außergewöhnlich, wenn nicht sogar zu sagen speziell. Nicht wegen der Shrimp-Reissuppe, leckeren kleinen Bananen und dem frittierten Gebäck (Pa Thong Ko). Sondern dem frisch aufgebrühten Tee, den mir dir Gastgeberin anbot und fragte ob ich ihn probieren wollte. Und zwar hatte sie aus dem eigenen Anbau einen Tee aus Marihuanablättern und -blüten aufgesetzt. Ich bin ja generell, was essen und trinken angeht, experimentierfreudig. Und so sagte ich nicht nein. Er schmeckte und roch wie ein grüner Tee.

Ich trank dann auch während dem Frühstück die ganze Kanne alleine leer. Einen besonderen Effekt verspürte ich danach nicht, nach dem Frühstück machte ich nur ein entspanntes und tiefes Nickerchen, während sich meine Frau mit der Gastgeberin unterhielt.

Gegen 10:30 Uhr starteten wir dann zum Wasserfall „Nam Tok Pai Si Thong“, was soviel bedeutet wie „Wasserfall des goldenen Bambus“. Dieser liegt auch im Tambon Wang Nok Aen, gut 15 Minuten von unserer Unterkunft entfernt. Dort fand eine offizielle Eröffnungsfeier mit einer Zeremonie durch Mönchen statt, zu der meine Schwiegermutter eingeladen wurde, da sie dort in irgendeinem Verein tätig ist. Natürlich gibt es den Wasserfall schon länger, aber die Infrastruktur (Straßenzufahrt, Plattformen für Zelte, Sanitäranlagen) und Teile der Wege direkt am Wasserfall, wurden neu angelegt. Zur Eröffnungsfeier haben sich einige Offizielle eingefunden und es gab natürlich auch reichlich Essen.

Nach dem offiziellen Teil, machten wir uns auf zu dem Trail am Wasserfall. Vorweg möchte ich den Hinweis geben, dass man diesen Trail nur mit festem Schuhwerk betreten sollte, da es teilweise über Bambusstege, kleine Leitern und Metallstege geht. Auch sollte man sich ausreichend Trinkwasser mitnehmen, da der Abstieg und Aufstieg bei den Temperaturen doch recht anstrengend sein kann. Aber das erklärt sich für solche Trails eigentlich für selbst und sollte immer beachtet werden.

Der Wasserfall liegt mitten im Dschungel, in einer kleinen, tiefen Schlucht, wie man auf den ersten beiden Fotos erkennen kann, die ich direkt am Abhang aufgenommen habe. Durch die Regenzeit und starken Regenfälle der letzten Tage, war der Wasserfall gut gefüllt.

Der Wasserfall erstreckt sich über insgesamt sieben Ebenen. Die Ebene 3 und 5 sind für meinen Geschmack am schönsten, wobei auf der Ebene 5 die Fallhöhe am beeindruckendsten war.

Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, wird auch in Zukunft an diesem Wasserfall kein Eintritt erhoben. Was vielleicht damit zusammen hängt, dass nur während der Regenzeit genügend Wasser vorhanden ist und er sonst eher brach liegt.

Nach dem Wasserfall fuhren wir für einen kleinen Snack zur „Phakdee-Ranch“ (Café, Restaurant & Campground).

Auch hier wurde ein Kleinod geschaffen, mit vielen exotischen Pflanzen, Volieren mit diversen Vogel- und Papageienarten und einem Gehege mit Damwild. Zudem gibt es ein reichhaltiges Kaffee- und Teeangebot, wo für jeden etwas dabei ist.

Lustig fand ich die bebilderten Hinweisschilder für die weiblichen und männlichen Toilettenzugänge. Ich denke bei uns würde man direkt die Sexismus- und Rassismuskeule rausholen, hier sieht man dass, wie so vieles, wohl eher lockerer.

Der nächste Stopp auf unserem Ausflug war der Tempel „Wat Phao Thai“ mit viel Flora & Fauna.

Das schönste Gebäude des Tempels, der Ubosot, befindet sich aktuell noch im Bau bzw. wird renoviert.

Zwischendurch stärkten wir uns in einer Suppenküche, die noch auf einer mit Holz befeuerten Kochstelle die Suppen zubereitete. Zum Nachtisch gabs leckere, frittierte Bananen.

Unsere zwei letzten Ziele dieses Tages, waren zwei Viewpoints die direkt an der Klippe eines 550 m hohen Berges lagen. Von dort aus hatte man einen sehr schönen Blick auf den Dschungel und die grüne Talebene. Beide Viewpoints sind auch als Campground nutzbar und es gibt auch kleinere Bungalows in die man sich einmieten kann. Die Anfahrt an beide Punkte ist etwas schwierig, und sollte am Besten nur mit geländegängigen Fahrzeugen unternommen werden.

Pha Chom Dao:

Pha Long Lai:

Kurz vor Sonnenuntergang schauten wir uns noch den neu angelegten Garten von meinem Schwager und Schwiegermutter an, deren Mangoplantage genau gegenüber dem Tal unserer Unterkunft gelegen ist. Dort haben sie sich ein kleines Paradies geschaffen und von dort hat man auch einen sehr schönen Ausblick.

Gleich um die Ecke liegt dann auch unser, bis auf paar Baracken von ehemaligen Plantagenarbeitern, noch unbebautes Grundstück. Viel Bambus, bestimmt bis zu 15 Meter hoch und eine Kokosnusspalme, deren leckeren Kokosnüsse ich schon kosten durfte. Mal schauen was wir später mal mit dem Grundstück vielleicht machen werden.

Einen Teil des Ausflugs habe ich auch in einem Video inkl. ein paar Drohnenaufnahmen festgehalten:

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