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Zeremonie am Wat Aranyik

Heute war mal wieder einer dieser Tage die man so schnell nicht vergessen wird. Zuerst geärgert, weil es wieder „typisch Thailand“ war. Aber dann gefreut, dass es doch so gelaufen ist.

Aber von vorne: Eigentlich wollte ich nochmal im Hotel Imperial schwimmen gehen. Weil ich diesmal von spät Nachmittag bis in die dunklen Abendstunden bleiben wollte um der heissen, brennenden Sonne zu entgehen, lies ich vorher meine Frau dort anrufen und die Öffnungszeiten erfragen. „Bis 19 Uhr“, hieß es am anderen Ende der Leitung. Da ich kein Licht für die Rückfahrt bei Dunkelheit am Rad hab, fuhr meine Frau mich diesmal mit dem Motorbike hin. Ich ging dann zur Rezeption (meine Frau fuhr bereits wieder weg) und fragte nach einem Tagesticket. Dort eröffnete man mir dann, dass das Pool heute wegen einer privaten Veranstaltung geschlossen sei. Da könnte man verzweifeln. That’s Thailand!

Aber, hätte es mit dem schwimmen gehen geklappt, hätte ich folgendes Erlebnis verpasst:

Auf dem Rückweg vom Hotel Imperial kam ich wie immer an den Tempelruinen des Wat Aranyik vorbei. Von weitem sah ich schon viele Thailänder, vier eingefärbte Elefanten und zahlreiche Mönche am diesmal besonders dekorierten, alten Chedi des Tempels. Da ich aber noch meine recht kurze Badeshort an hatte und damit unpassend gekleidet war, ging es erstmal nach Hause. Ich zog mich kurz um und schnappte mir wieder mein Bike und radelte die kurze Strecke zurück zum Tempel.

Dort war die Zeremonie im vollen Gange. Überall waren Opfergaben aufgestellt. Viele Mönche saßen aufgereiht auf dem unteren Sockel des alten Chedi im Mittelpunkt der alten Tempelruine. Ein Mönch ging durch die Mengen und segnete die Anwesenden mit Wasser. Vom Chedi, über die Buddhastatuen bis zu den Sitzplätzen der anwesenden Menschen war ein sternförmiges Netz aus Baumwollschnüren, den sogenannten „Sai Sin“, einige Meter über den Boden gespannt. Dieses Geflecht aus weißen Fäden soll den Ort, den es überspannt, beschützen und schlechte Geister abhalten.

Zwischen den ganzen Anwesenden gab es auch ein paar Frauen und Männer, die in traditionellen, historischen Kampfausrüstungen gekleidet waren, Waffen und authentische buddhistische Tattoos trugen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich der einzige Farang (weiße Ausländer) unter den ca. 200 Anwesenden. Irgendwann kamen zwei Thais auf mich zu, von denen der eine ein bisschen englisch sprach. Er fragte wo ich her käme, wie lange ich schon hier bin und dass er früher in Phitsanulok bei der Armee war. Er wollte unbedingt noch ein Foto mit mir machen.

Dann gab er mir zu verstehen, dass ich ihm hinterherkommen sollte um an dem nächsten Ritual am Chedi teilzunehmen. Und zwar musste ein gelb-oranges Tuch dreimal um den Chedi getragen werden. Ich vermute auch, dass dies der ganze Grund der Zeremonie war, da das alte Tuch was den Chedi bisher umhüllte, bereits nicht mehr vorhanden war. Das Tragen des Tuches verlief nicht ganz ohne lustiges Gekicher, da durch die Elefanten vorher einige Hinterlassenschaften auf dem Boden lagen, durch dass die Menschen nun das Tuch in einem Slalomkurs tragen mussten. Mein Army-Freund hatte extremen Spaß daran, dass ich mitmachte und zückte zwischendurch immer wieder sein Smartphone für Selfies und Videos mit mir.

Nachdem wir den Chedi dreimal umrundet hatten, wurde das Tuch komplett um den Chedi gewickelt und befestigt. Egal ob Chedi oder Baum, alles was in solch ein Tuch eingehüllt ist, steht unter dem Schutz des jeweiligen Tempels und darf weder abgerissen noch gefällt werden.

Nun entdeckte ich noch zwei andere Farangs in der Menschenmenge, konnte jedoch nicht direkt einordnen ob es Europäer oder sogar Deutsche waren. Dann sah ich jedoch bei dem einen eine FC Bayern München Kappe und Sprach ihn an. Und siehe da, natürlich Deutsche aus Hessen, für 2 Tage in Phitsanulok. Und ich kannte sogar die Kleinstadt wo sie her kamen, da meine Schwiegermutter dort mal mit ihrem deutschen Ex-Mann gelebt hatte und ich dadurch nun auch einige Freunde und Bekannte dort habe. Die Welt ist klein. Falls ihr das hier lest, ich grüße euch!

Im Anschluss dieser Zeremonie gab es noch ein paar Schaukämpfe und einen der Elefanten bekam ich auch noch vor die Linse. Bei diesen Veranstaltungen mit Elefanten bin ich immer etwas zwiegespalten und frage mich ob das sein muss. Aber bei solch einer religiösen Zeremonie gehört es vielleicht auch traditionell dazu, da der Elefant ja auch als heiliges Tier in Thailand gilt. Für mich als Laie, sah es auch so aus als ob sie gut behandelt wurden. Dieser Bulle hier hatte z.B. keine Ketten um die Füße, bekam ausreichend Wasser über einen Schlauch und genug Futter. Auf den Fotos sieht man auch, dass er sich wohl äußerst wohl fühlt.

Insgesamt muss ich sagen war das schon ein beeindruckendes Erlebnis, sofern ich von Thailändern gehört habe, dass dieses Ritual an einem Chedi nur alle 20-30 Jahre stattfindet.

Zu dieser Zeremonie habe ich auch ein YouTube-Video gemacht:

Mit dem Rad durch die Stadt

Heute fuhr ich mit dem Rad nochmal zum “Chaloem Phrakiat Park“ um dort am frühen Morgen wieder ein paar Kilometer um den See abzustrampeln. Dabei konnte ich diesmal wieder aus nächster Nähe einen Bindenwaran beobachten. Der Thai der mir eigentlich beim Joggen entgegen kam stoppe bestimmt 30 Meter vor dem Waran. Die Thais haben extremen Respekt vor den Tieren. Dieser war aber keines der größten Exemplaren an diesem See, aber anhand der gemessenen Fahrbahnbreite kann man schon sehen, dass es auch kein kleiner war. Tippe mal auf gute 2 Meter!

Nach dem Radfahren im Park war ich bei einer traditionellen Thai-Fußmassage für 150 THB (ca. 4 EUR). Die ältere Dame hat mich mehr wie eine Stunde durch die Mangel genommen (inkl. Arme, Nacken, Kopf) und war nicht zimperlich. Aber danach fühlte ich mich wie neu geboren, mal mindestens wie Dreißig! Und der Kopf war frei, obwohl es nur eine Fußmassage war!

Nach der Fußmassage entschied ich mich dazu, mal quer mit dem Rad durch die Stadt zu fahren. Einen kurzen Zwischenstopp legte ich nochmal am “Wat Aranyik“ ein um nochmal nach den Hundewelpen zu schauen, aber schon nach kurzer Zeit liefen gnurrende und extrem aggressive Straßenhunde auf mich zu und ich suchte das Weite.

Der nächste Stopp war am “Wat Thammachak“ wo, wie jeden Freitag, ein kleiner Flohmarkt war.

Danach überquerte ich dann die Bahnschienen wo es noch ein Bahnwärterhäuschen gibt und fuhr dann zum Fluß Mae Nam Nan wo ich zum ersten Mal die neue Phra Ratchawang Chan Brücke sah, die direkt gegenüber dem ehemaligen Chandra Palast (König Naresuan Schrein) gebaut wurde. Auf der gegenüberliegenden Flußseite wurde auch ein neuer Fahrradweg angelegt, den ich mir bei nächster Gelegenheit mal genauer ansehen werde.

Ich fuhr aber wieder zurück zur anderen Flußseite und am Ufer entlang in Richtung “Wat Phra Si Rattana Mahathat“ (Wat Yai).

Dort schaute ich mir aber nur das Außengelände an, da ich für den Tempel nicht entsprechend gekleidet war.

Danach fuhr ich die Uferpromenade zurück zum Haus und konnte mich dort mit der ersten eigenen Kokosnuss von unserem, während der Coronazeit erworbenen Grundstück (etwas mehr wie 1 Rai) im District Wang Thong, belohnen, die meiner Schwager kürzlich erntete und uns in die Stadt brachte.

Zum Abendessen gab es dann noch eine sehr leckere Portion Pad Thai Kai (45 THB) und Tom Kha Gai. Auch probierte ich etwas, aus dem großen Familiensuppentopf, vom recht scharfen Tom Yam Gung.

Chaloem Phrakiat Park & Bindenwarane

Da das Wetter nun tagsüber zunehmend schöner wurde und auch konstantere Trockenphasen Einzug nahmen, machte ich mich am frühen Morgen mit meinem Rad auf den Weg zum “Chaloem Phrakiat Park“. Der Park zeichnet sich sowohl dafür aus, mit dem Rad ein paar Runden zu drehen, als auch joggen zu gehen. Es wurden separate Fahrrad- und Fußgängerwege angelegt.

Außerdem gibt es hier ein paar große Warane, Schildkröten, Welse, Wasserbüffel, Termitenhügel und diverse Wasservögel und Fische zu sehen. Praktisch ein kleiner Zoo für mich direkt vor der Haustüre.

Auch gibt es Badmintonfelder und Outdoor-Fitnessgeräte die jeder Mann und Frau frei zur Verfügung stehen. Natur- und Sportfreunde kommen hier also voll auf ihre Kosten!

Im hinteren Bereich des Parks, auf einer kleinen Insel die im See liegt, gibt es auf einem Hügel gelegen, noch eine stehende Buddha Statue zu bestaunen.

Auf meinem Rückweg kam ich auch heute wieder an den Tempelruinen des “Wat Aranyik“ vorbei. Da ich heute etwas mehr Zeit hatte wie beim letzten Mal, sah ich mir das Areal mal etwas genauer an und schaute auch mal “hinter die Kulissen“. Auf dem Gelände gibt es sehr schöne, alte und vor allen Dingen große Baumbestände. Im hinteren Bereich sind auch die Stelzenhütten der Waldmönche zu sehen.

Am Ende des Tages habe ich dann noch diesen armen Kerl mit seiner Montur in der Hitze gesehen:

Zum dem Park und den Waranen gibt es auch ein YouTube-Video auf meinem Kanal:

Pool für mich alleine & neue Freunde am Wat Aranyik

Vor ein paar Tagen wurde das Wetter zumindest am frühen Nachmittag trocken und die Sonne kam etwas zum Vorschein. Also schnappte ich mir mein Rad und fuhr zum ca. 3,5 Kilometer entfernten “The Imperial Hotel and Convention Centre Phitsanulok“ (vormals “Amarin Lagoon“), da ich heute etwas schwimmen wollte.

Den Hotelpool hatte ich dann auch für 80 Baht (umgerechnet 2,16€) als Tagesgast für mich anfangs ganz alleine und konnte in Ruhe einige Runden drehen.

Musste auch mal sein, damit ich nach den ganzen Leckereien nicht so aussehe wie der Happy-Buddha am “Wat Sa Mai Daeng“, an dem ich zuvor vorbeigeradelt bin!

Kurz vor 17 Uhr machte ich mich dann wieder auf den Rückweg. Auf meiner Strecke lagen die Tempelruinen des “Wat Aranyik“ (Kloster der Waldmönche) im gleichnamigen Stadtteil Aranyik. Die nun tiefstehende Sonne zauberte nun ein perfektes Licht für diese Location.

Zudem begrüßten mich zwei putzige Hundewelpen, in denen ich zwei neue Freunde fand. Sie waren sehr zutraulich und neugierig. Der eine Racker mit den zwei unterschiedlichen Augenfarben wich mir nicht mehr von der Seite. Werde die nächsten Tage immer wieder mal vorbei schauen, um zu sehen ob es ihnen gut geht.

Auf dem weiteren Rückweg hab ich dann etwas lustiges entdeckt und dieses als Inspiration für mein neues Home-Office verstanden.

Ein paar Tage später habe ich dann dort tatsächlich einen Thai sitzen sehen, hab aber keine Ahnung was zum Teufel er dort macht.

Zum Hotel-Pool und dem Wat Aranyik gibt es auch ein YouTube-Video auf meinem Kanal:

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